Kanu-Schweizermeisterschaft auf Engelbergeraa
Für einmal war die Engelbergeraa Austragungsort einer Schweizermeisterschaft in der Kanu-Wildwasser-Abfahrt. Bei herrlichen äusseren Bedingungen wurden die Meistertitel in der Sprint-Disziplin vergeben.
Auf der Strecke zwischen der Fadenbrücke und dem Flugplatz Buochs war der 800 Meter lange Parcours zweimal zu absolvieren. Die Streckenanlage gilt als nicht sehr schwierig und für einen Sprintwettkampf als eher zu lang. Am Samstag, 4. Juni, wurde auf der Langdistanz zwischen Dallenwil und Buochs ein zum Swiss-Cup zählender Wettkampf ausgetragen. Die Schweizermeistertitel wurden jedoch im Einzel- wie auch im Teamwettkampf nur im Sprint-Rennen vergeben. Die Kanuten aus Nidwalden nutzten ihren Heimvorteil und erpaddelten sich eine ganze Anzahl von Podestplätzen.
Scheuber in WM-Form
Der Stansstader Martin Scheuber war ganz klar der Dominator des Wochenendes und realisiserte in beiden Wettkämpfen die Bestzeiten. Einzig im Sprint konnte ihm sein Nationalmannschaftskollege Silvan Wyss einigermassen Paroli bieten. Die beiden werden das Schweizer Team am Wochenende vom 11. und 12. Juni an der erstmaligen Sprint-WM in Augsburg auf dem olympischen Eiskanal vertreten. Auch vom Nachwuchs gibt es viel Positives zu berichten: Die beiden einheimischen Jugendfahrer Urs Zimmermann und Alistair Smorthit lieferten sich mit den starken deutschen Nachwuchsfahrern heftige Duelle. Während am Samstag noch der talentierte Wiesbadener Kroener knapp die Nase vorne hatte, revanchierten sich die Buochser am Sonntag auf eindrückliche Weise und die ausländischen Gäste hatten klar das Nachsehen; Urs Zimmermann und Alistair Smorthit werden an der Junioren-WM im Juli in Tschechien zum Schweizer Team gehören.
Buochserin beeindruckt
Bei den Frauen gab es Bronze für die Luzernerin Annalena Kuttenberger. Einen eindrücklichen Aufritt zeigte die erst 14-jährige Buochserin Selina Zimmermann. Sie hat in den letzten Wochen den Abstand zur anwesenden Junioren-Weltmeisterin Melanie Mathys aus Solothurn kontinuierlich reduzieren können. Ihre guten Resultate hätten ihr sogar zur Selektion für die Junioren-WM gereicht, aufgrund ihres jungen Alters ist sie jedoch noch nicht startberechtigt.
Mannschaftstitel bleiben in Nidwalden
Der Teamwettkampf war bei den Elitefahrern völlig offen, weil nach dem Disziplinenwechsel von Fabio Wyss bei den Nidwaldner ein anderer in die Bresche springen musste. Im Sog der beiden Topfahrer Martin Scheuber und Silvan Wyss konnte Michael Reber eine beachtliche Leistungssteigerung realisieren und den Meistertitel für Nidwalden verteidigen. Ähnliches spielte sich bei den Junioren ab: Die Spitzenfahrer Zimmermann und Smorthit trieben ihren Clubkollegen Yves Mathis zu einer Höchstleistung an, sodass auch hier das Mannschaftsgold an die einheimische Equipe ging.
Heinz Wyss
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